Vor dem Auswärtsspiel beim Tabellenletzten TV Dielheim schien es eine gute Idee zu sein, den verletzten Schneider aufzubieten, der dann seine Einzel kampflos abgibt, zumal Treiber fehlte und Schneider dann vorne verliert.
Diese katastrophale Fehleinschätzung manövrierte uns in einen zweieinhalbstündigen Albtraum, an den Rand einer Niederlage und vergrößert die Lücke zwischen Edingen und uns. Das einzige Argument, das Mannschaftsführer Kolb anbringen kann, um diesen Fauxpas zu rechtfertigen, ist die Tatsache, dass Schneider noch einen dritten Einsatz in der Vorrunde brauchte, um den Stammspielerstatus zu halten.
Doch zum Spiel:
Weick/ Kolb konnten zwar Klettner/ Hobohm klar bezwingen, aber Braunbart/ Köster unterlagen Sauer/ Bös in fünf Sätzen und Mile/ Beschorner (der nur wegen des Doppels angereist war) verloren überraschend gegen Hoppe/ Schwake.
Schlechter Start, aber na ja
Weick spielte vernünftig gegen Klettner, der lief aber zur ultimativen Hochform auf, konterte Charlys Tops mit der Vorhand, war trotz seines Körperumfangs agil und siegte in einem zermürbenden Match im fünften Satz.
Köster und Braunbart waren fast gleichzeitig mit 1:2 Sätzen im Rückstand. Andreas steigerte sich, drehte die Partie gegen Hoppe und bewahrte uns vor dem Chaos. Tom schaffte die Wende nicht, war nicht zwingend schwächer als sein Gegner, verlor aber zu viele wichtige Punkte.
Stand: 2:6, die (Nicht-)Spiele von Schneider eingerechnet. Das war der Zeitpunkt, an dem es schwierig wurde, noch an den Sieg zu glauben.
Mile war der erste, der in diese lange Linkskurve einfuhr, die wir dann doch noch kriegten.
Sein Match gegen Schwake war ein auf und ab, in dem er hauptsächlich Unterschnitt und Block einsetzte, manchmal aber auch sein berüchtigtes Halbdistanzspiel propagierte, bis er Schwake in einer Zitterpartie in vier Sätzen besiegt hatte.
Kolb setzte diese Serie fort und begann gleichzeitig eine neue, eine Serie klarer Siege. Kolb spielte sicher, konzentriert und klar strukturiert, Hobohm wirkte überfordert.
Charly hatte die Niederlage abgeschüttelt, wirkte wach und hungrig, allerdings nicht übereifrig. Er las Sauers Materialspiel und obwohl Sauer stets gefährlich und sicher nicht chancenlos war, legte der Plankstadter zu, wenn nötig. Auch hier wurden drei Sätze gespielt.
Tom wirkte wie ausgewechselt in seiner zweiten Partie. Natürlich half es ihm, dass Hoppe permanent Probleme mit Toms Service offenbarte, aber die Sicherheit – ja die Selbstverständlichkeit mit der er jetzt seine Kombinationen vortrug überzeugten Hoppe schnell vom Ausgang dieser Begegnung.
Auch Andreas steigerte sich entscheidend gegen Bös. Seine gewohnte Stärke kam zum Vorschein und auch er gönnte seinem Kontrahenten keinen Satzgewinn.
Markus behielt seine starke Form aus dem ersten Einzel auch gegen Schwake. Er spielte seinen kompakten Angriff beängstigend sicher, Schwake suchte nach Schwächen, fand aber nichts, was er hätte verwerten können. Die tolle Leistung von Markus zeigt sich auch in der Statistik: Keiner seiner Gegner kam in einem Satz über sechs Punkte hinaus.
Stand: 8:6 zum Aufatmen ist später noch Zeit, der entscheidende Punkt muss her, denn die Zeit klarer Siege ist hiermit beendet.
Mile beginnt gut gegen Hobohm, geht mit 2:0 in Führung, verspielt jedoch im dritten und vierten Satz kleine Führungen und Hobohm gleicht aus….
Gleichzeitig beginnt das Doppel: Charly/ Markus geraten gegen Sauer/ Bös in einen 1:2 Rückstand, doch eine Taktikumstellung bringt den Erfolg, man serviert auf Sauer mit langen, kaum unterschnittenen Bällen, der Rückschlag mit Anti ist lang und harmlos, schon der folgende Top tödlich. Unser Doppel fährt den Sieg ein, kommt aber nicht mehr in die Wertung, denn Mile bringt jetzt seine beste Leistung auf den Tisch. Hobohm, der schon Morgenluft geschnuppert hatte, kann nicht mehr mithalten und Mile besorgt den 9.6 Endstand.
Nach diesem Spiel treffe ich keinerlei Voraussagen, wie das Match gegen Hockenheim ausgehen könnte, schaun mer mal.