In vielerlei Hinsicht war die Begegnung der TSG Eintracht in Reilingen eine Blaupause der jüngsten Partie gegen Eppelheim. Da war zunächst das Ergebnis. Mit 9:4 siegte Plankstadt – wie gegen Eppelheim.
Köster / Schneider gaben sich dem Spitzendoppel Weißbrodt / Pulver erst im finalen Satz geschlagen – wie gegen Eppelheim. Die beiden anderen Paarungen agierten tadellos ohne Satzverlust – wie gegen Eppelheim.
Durch diesen 2:1 Vorsprung, der kontinuierlich ausgebaut wurde, kam man nie in Bedrängnis, hatte nie das Gefühl, dass dieses Spiel noch verloren gehen könnte – wie gegen Eppelheim.
Es gab aber auch Unterschiede. In Gestalt von Kolb lieferte das vordere Paarkreuz Punkte und entlastete so die anderen Teilbereiche. In einem von vielen Fehlern geprägten Spiel erwies sich Markus gegen Sowa als der weniger schwache Akteur. In einem engen Match blieb er dennoch in jedem Durchgang siegreich (12:10, 19:17, 11:9). Die weitaus stärkere Leistung zeigte er gegen Kief, den er mit überzeugendem Offensivtischtennis 3:1 schlug.
Weick spielte lange auf Augenhöhe gegen Kief mit. Er brachte sich mit 7:5 im fünften Satz in eine vorteilhafte Position, doch eine Auszeit Kiefs brachte die Wende, auch weil Charly anschließend zu defensiv agierte. Gegen Sowa war Charlies Spiel zu fehlerbehaftet, nur den dritten Durchgang konnte er erbeuten, so blieb er heute in den Einzeln sieglos.
Schneider bezwang Braun in drei Sätzen. Beeindruckend, wie er den ersten Satz nach 8:10 Rückstand noch drehte und Braun so einen Wirkungstreffer versetzte. Insgesamt passte sich Thomas gut an das Materialspiel ( Kurze Noppe ) an und siegte überzeugend.
Im zweiten Einzel gegen Weißbrodt entwickelte sich ein Spiel auf hohem Niveau, das von spektakulären Rallyes durchzogen war. Der agile Reilinger Angreifer machte nicht nur mit der Vorhand Druck sondern zeigte sich auch mit der Rückhand versiert. Thomas hielt dagegen, musste sich nach vier Durchgängen jedoch geschlagen geben.
Durch seinen Hang zur Offensive hatte es Henschel leichter gegen Weißbrodt. Er baute einen permanenten Druck auf, der Weißbrodt die Entfaltungsmöglichkeiten raubte. Oft war der erste Top Punkt bringend oder er verschaffte Christian eine deutlich vorteilhafte Position für den weiteren Verlauf des Ballwechsels. Nach verlorenem ersten Satz kam Christian nicht mehr in Gefahr.
Noch stärker ist seine Leistung gegen Braun zu bewerten, den er in fünf Sätzen bezwang, weil Braun den ersten Top mit der Noppe immer wieder eklig blocken konnte. Christian ließ sich nicht beirren, setzte sein Spielsystem selbstbewusst und solide fort und gewann damit sein viertes Einzel in Folge.
Braunbart siegte in drei Sätzen gegen Vogelbacher. Er kontrollierte die Partie beständig, war einfach überlegen.
Auch Köster bot wieder eine ansprechende Leistung, diesmal gegen Pulver. Nur drei Sätze brauchte er zum Sieg, dabei zeigte er vor allem den Vorhandtop und den beidseitigen Block.
Als nächstes kommt es ganz dicke und dann lange nichts. Nächsten Samstag treten wir zu Hause gegen Mühlhausen an, zwei Tage später sind wir in Hirschhorn zu Gast. Danach gibt es eine Pause, die so lange währt wie die Winterpause, nämlich einen Monat. In Reilingen haben wir einen Pflichtsieg gelandet, gegen die ambitionierten Mühlhausener wird es die Kür. Obwohl Mühlhausen in der Tabelle weit hinter uns rangiert, haben sie in der Rückrunde eine ganz neue Mannschaft auf die Beine gestellt, die nur schwer zu schlagen sein wird. Durchaus möglich, dass sie ihrem Ruf als Wundertüte gerecht werden und mit mehreren Ersatzleuten antreten. Spannend wird es in jedem Fall. Nur ausgeprägte Pessimisten aus den eigenen Reihen bringen Plankstadt noch mit dem Abstieg in Verbindung, ein Sieg gegen Mühlhausen würde diese Option wohl auch theoretisch unmöglich machen.