Spielbericht St. Leon-Rot gegen Herren 2 am 4.10.2019
Einige Tage vor dem späten Saisonauftakt der Zweiten verbreitete der Mannschaftsführer per WhatsApp, dass man nach der Papierform gegen den Aufsteiger St. Leon-Rot in der Fa-voritenrolle sei. Diese Einschätzung war auch prinzipiell gerechtfertigt, denn abgesehen von Punkt 1 (Durst) mit einem TTR-Wert um 1700 ist St. Leon-Rot nominell deutlich schwächer besetzt als unsere Zweite, mit TTR-Differenzen bis zu ca. 150 im direkten Vergleich der Po-sitionen 2-6.
Das Problem bei dieser Rechnung: Doppel haben häufig ihre eigene Dynamik, die nicht viel mit TTR-Werten zu tun hat, und die Nummer 2 von St. Leon-Rot (Unser) spielte gegen uns, als hätte er nicht knapp über 1500 TTR-Punkte, sondern mindestens 1600. So kam es, dass gleich mal alle drei Doppel weggingen und im vorderen Paarkreuz auch kein Punkt für uns heraussprang. Und da im hinteren Paarkreuz zunächst nur Rüdiger H. erfolgreich war (trotz Trainingsrückstand und Startschwierigkeiten), lagen wir nach dem zweiten Einsatz unserer beiden Spitzenspieler Lukas und Jakob schon mit 3:8 zurück.
Dann hielt der Mannschaftsführer eine flammende Ansprache, in welcher er glorreiche Taten der Dritten beschwor, die vor kurzem aus einem 3:8 noch ein 8:8 gemacht hatten. Allerdings hatte er kurz darauf größte Probleme mit seinem nächsten Gegner Krüger, einem Linkshänder mit Noppen auf der Rückhand und einem gewaltigen Schuss auf der Vorhand. Nachdem er im dritten Satz komplett untergegangen war und 1:2 zurücklag, kam Andreas, der Krüger im ersten Durchgang am Ende klar beherrscht hatte, mit dem Vorschlag auf ihn zu, er solle es vielleicht mal etwas langsamer probieren. Nun ist allerdings langsam Spielen exakt das, was er überhaupt nicht kann, und deshalb ignorierte er den wohlgemeinten Rat, verdoppelte seine Angriffsbemühungen und manövrierte das Ding in 5 Sätzen knapp über die Ziellinie.
Das mittlere Paarkreuz behielt damit eine saubere Weste, und da anschließend auch das hintere Paarkreuz mit Rüdiger H. und Michael doppelt punktete, rückte das Unentschieden in greifbare Nähe. Der Mannschaftsführer verbreitete jedenfalls Zuversicht und verwies darauf, dass unter seiner Ägide noch kein Schlussdoppel verlorengegangen war. Allerdings lie-fen Jakob und Andreas gegen das starke Doppel 1 Durst/Unser zunächst nur hinterher und kamen erst beim Stand von 0:1 und 4:8 im Match an. Dann aber kämpften sie sich mit tollem Spiel in die Verlängerung des 5. Satzes und entschieden diesen nach Abwehr eines Matchballs zur großen Freude ihrer Mannschaft für sich.
Und dann kramte der Mannschaftsführer wieder die Story aus, dass seit seiner Amtsübernahme nun schon das 7. Schlussdoppel in Folge gewonnen wurde … (Außer hin und wieder als Schiedsrichter war er daran zwar nicht beteiligt, denn er spielt ja am liebsten Doppel 3, aber lassen wir ihm die Freude …)
Dietmar Pfründer