Selten sorgte eine Niederlage für eine derart zufriedene und heitere Stimmung wie am Samstagabend beim Auswärtsspiel der Ersten in Sulzbach gegen Weinheim-West. Der kurzfristige krankheitsbedingte Ausfall von Alexander Wittmann und Sarah Veith und die Langezeitverletzungen von Stückert und Müller brachten die erste Mannschaft der Plankstadter personell in ziemliche Bedrängnis – die Ersetzung von 4 Spielern entpuppte sich zu einer logistischen Herausforderung in Anbetracht der Tatsache, dass auch die zweite Mannschaft ein entscheidendes Spiel gegen St. Leon zu bestreiten hatte. Das Ganze war umso bitterer, da das Spiel auf Wunsch der Weinheimer verlegt worden war. Die Plankstadter machten das Beste daraus. Die Zweite konnte ihr Spiel glücklicherweise auf 14 Uhr vorziehen und dank des aufopferungsvollen Einsatzes von Philipp Riedel, Wilmar Becker, Charly Weick und Rüdiger von Hein konnten wir eine komplette und – wie sich zeigen sollte – auch schlagkräftige Truppe aufbieten. Die drei Erstgenannten waren noch am Ausschwitzen als sie – postwendend nach ihrem Sieg mit der zweiten Mannschaft – in die Sulzbacher Halle einliefen.
Unter diesen Voraussetzungen rechneten wir mit dem „Schlimmsten“ und hofften auf ein bis zwei „Ehrenpunkte“ gegen den in der Rückrunde verlustpunktfreien Tabellenersten. Trotz guter Leistungen sprang aus den Doppeln leider nichts Zählbares raus. Vor Allem Charly und Rüdiger hatten ihre Gegner am Rande einer Niederlage, unterlagen im Fünften aber knapp.
Luca verschaffte der Mannschaft mit seinem Sieg gegen Andreas Glebov den ersten – und erwartbaren – Punkt. In den übrigen Einzeln waren die Weinheimer – teilweise mit 250 TTR-Punkten Vorsprung – deutlich favorisiert. Doch Plankstadt hielt dagegen. Becker wuchs über sich hinaus. Er hielt den kompromisslosen Offensivspieler Patrick Beck (1784 TTR-Punkte!!) mit fantastischer Reaktion und klugem Noppenspiel nicht nur in Schach, sondern überzeugte – wendig und geschmeidig – auch mit eigenen Eröffnungen. Nervenstark nutzte er seinen dritten Matchball und ließ seinen Gegner noch nicht einmal in den fünften Satz kommen. Bärenstark!
Rüdiger zeigte sich unbeeindruckt von den TTR-Punkten seines Gegners Jannik Brand und kaufte ihm den Schneid nach 5 Sätzen ab. Dabei brachte er immer wieder seinen wuchtigen Vorhand-Topspin ins Ziel.
Auch im zweiten Durchgang zeigte Luca im Spitzenspiel gegen Jan Reinig seine glänzende Form und brachte diesen an den Rand der Verzweiflung. Weder schaffte es der Weinheimer sich auf die Angaben von Plankstadts Nummer 1 einzustellen, noch konnte er im offenen Spiel punkten. Luca hatte immer eine Antwort parat und so war der Sieg überraschenderweise nie gefährdet.
Karsten Weis bestätigte seine zuletzt gute Form und sorgte mit seinem Sieg gegen Glebov für den fünften Punkt auf Plankstadter Seite. Nach gewonnen Sätzen 1 und 2 vergab Karsten im dritten Satz zwar 2 Matchbälle und das Spiel drohte zu kippen. Der Plankstadter ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen und knüpfte wieder an seine Leistungen aus den ersten beiden Sätzen an. Vor Allem mit seinem knallharten Rückhand-Konter schaffte er es, Glebov zu dominieren, sicherte sich Satz 4 und damit das Spiel.
Charly hatte das zweite Einzel gegen Brand „auf dem Schläger“. Er verlangte dem Weinheimer alles ab, verlor im Fünften aber ganz knapp und unglücklich nach intensivem Spiel und sehr starker Leistung.
Im Nachhinein hätte nicht viel gefehlt, um sogar ins Schlussdoppel zu kommen. Aber die Mannschaft trauert dem nicht nach, sondern ist unglaublich stolz auf das Geleistete!
T+F: Gernot Müller