Herren 1 – Paukenschlag

Herren 1 – Paukenschlag

Mit einem imposanten Paukenschlag eröffnete die TSG Eintracht Plankstadt die Saison gegen den SV Adelsheim. Mit 9:1 wurde der drittplatzierte der letzten Serie nach Hause geschickt. Dabei hat sich Adelsheim gegenüber dem Vorjahr personell leicht verstärkt und trat auch komplett an. Bei Plankstadt drängen jedoch mit Krieger, Pastler und Theobald gleich drei neue Kräfte ins Team, so dass die Mannschaft kaum mehr mit der des Vorjahres vergleichbar ist. Im Spiel gegen Adelsheim kamen Vierling, Wittmann und Veith zum Einsatz. Komplettiert wird die Mannschaft von Weis, der in der ersten Partie pausierte und das Spiel mit gut 50 anderen Zuschauern aufgeregt verfolgte.

Die Eingangsdoppel lieferten noch wenig Spannung, zu klar setzten sich die jeweiligen Sieger durch. Krieger/ Pastler starteten als Spitzendoppel und lieferten ihren Punkt gegen Dandar/ Becker. Vierling/ Theobald fanden gegen Eckstein/ Lux nicht zu Normalform und nur der dritte Satz war umkämpft, der Sieg ging nach Adelsheim. Wittmann/ Veith zeigten sich Gleich/ Matejka überlegen.

Die Einzel beginnen, Plankstadt wird keinen Punkt mehr abgeben, das kann zu diesem Zeitpunkt aber keiner weder wissen noch erahnen. Die Spannung steigt also auf Grund der nun oft ausgeglichenen Partieverläufe und der anwachsenden Leistungen der Protagonisten.

Krieger sucht die Offensive gegen Eckstein, Eckstein hält mit der Rückhand dagegen, damit kann er alles, punktgenau kontern und verteilen, hart blocken und tödlich schlagen. Alex ist flexibler im Spielaufbau, kombiniert sich durch das Match und kann die gegnerische Rückhand zeitweise umgehen. Unser Einser ist der bessere Mann und nur im dritten Satz wird es eng, aber auch hier macht Alex den letzten Punkt.

Pastler tritt gegen Dandar an und wenn es auf dem anderen Tisch ruhig zuging, bringt Boris nun von Beginn an eine emotionale Komponente an die Platte. Er zeigt sich hochkonzentriert und fokussiert, versammelt das Publikum hinter sich und ein solches Auftreten muss Dandar beeindrucken. Dieser versucht zum Vorhandtop zu kommen, den er brillant spielen kann. Oft nutzt er den eigenen Aufschlag als Vorbereitung und bringt zusätzlich zum Armzug den gesamten Körper mit ein. Ab und zu geht er dabei zu Boden, doch das Ergebnis ist ein blitzartiger Top mit flacher Flugkurve, kaum zu holen. Boris greift nicht nur mit den Schokoladen- Rückhand an, er zieht auch zur Vorbereitung ganz weich mit der Vorhand, den kann Dandar zwar bringen, doch dann wird der Angriff fortgesetzt und Boris steht gut. Wichtig war der Gewinn des knappen ersten Satzes (13:11), am Ende wurde es ein Viersatzsieg. Big Point für Plankstadt, Stand: 4:1, läuft!

Vierling spielt gegen Gleich, der Adelsheimer Abwehrspezialist verlässt sich nicht nur auf seine Defensivkünste, er weiß, dass er auch mit der Vorhand angreifen muss, um dem Gegner die Zeit für einen geordneten Spielaufbau zu nehmen. Diese Vorhände sind für sich genommen nicht zwingend, es ist vielmehr der Unterschied zwischen einem zu erwartenden langen Schupf und eben diesem Top, der dem Gegner große Probleme bereitet. Dann stimmt das Stellungsspiel und das Timing nicht, bringst du den ersten zurück, kommt der zweite. Luca versuchte also, seinen Angriff über die Vorhand durchzusetzen, zeigte sich gewohnt agil und nervenstark. Sein „Teilspielsystem“ aus der Halbdistanz mit Ballonabwehr konnte er hier nicht etablieren, er musste vorn am Tisch durchziehen. Das gelang auch und er ging nach vier Sätzen als Sieger vom Tisch.

Einen Neuzugang haben wir noch. Der heißt Theobald und kommt jetzt gegen den starken Lux. Na ja, der Lux. Spielt ähnlich wie Gleich, hat also Material auf der Rückhand und stört mit der Vorhand den gegnerischen Aufbau. Allerdings hat er eine Technik und/oder Material, dass sich die damit gespielten Bälle ganz komisch verhalten. Sieht man ja schon von außen. Im ersten Satz hat Christoph „All in“ gespielt, da war nix mit Vorbereitung. Da wurde Vorhand wie Rückhand konsequent durchgezogen mit einer für Lux üblen Trefferquote. Der Adelsheimer konnte sich im Verlauf der Partie besser einstellen und Christoph musste vorsichtiger werden, wollte er nicht ins offene Messer laufen. In einer wechselhaften, aber immer knappen Partie, konnte sich Christoph im fünften Satz einen kleinen Vorsprung erspielen, den er gewissenhaft transportierte und am Ende sogar noch auf 11:7 ausbaute. So hat also auch unser dritter Neuzugang sein erstes Einzel für seinen neuen Verein gewonnen. Chapeau!

Stand: 6:1, nur ausgeprägte Pessimisten hätten jetzt noch einen Punktverlust vermutet, die weitere Magie des Abends bestand in den einzelnen Aufeinandertreffen der Beteiligten.

Das Spiel Wittmann gegen Becker war der klarste Erfolg eines Plankstadters an diesem Abend und eine Demonstration der Überlegenheit. Witte zeigte sein ganzes Potential: schwer zu lesendes Aufschlagspiel, intelligente Ballverteilung, gelegentliche Angriffe/Kombinationen und die unübersehbare Fähigkeit, den Gegner in dieser formidablen Spielklasse mit EINEM simplen Block aus dem Spiel zu nehmen, weil dieser Block genau da landet, wo ihn der Gegner gerade nicht brauchen kann. Wow! 11:4, 11:3, 11:2, mehr sag ich nicht dazu.

Veith bekam es mit Matejka zu tun. Dieser kam über den Aufschlag ins Spiel und suchte über den sofortigen Top den Punkt. Kaum Ausholbewegung und strenger Seitendrall machten Platzierung erst spät erkennbar und schwer, zu bringen. Sarah machte ihrerseits mit langen Aufschlägen und folgenden Tops/Konterbällen Druck und das Ergebnis dieser beiden Philosophien waren stark unterschiedliche Satzergebnisse. Satz 1 und 3 gingen knapp an Matejka, Satz 2 und 4 klar an Sarah. Einen klaren Satzgewinn für Sarah hatten die Zuschauer auch im finalen Durchgang vor Augen, mit 9:4 war unsere Amazone in Front, doch der Adelsheimer erstarkte. Nach Auszeit ging er selbst mit 10:9 vor und hatte Matchball. Doch Sarah konnte mit ihrer konzentrierten, aber doch ungezwungenen Art, das Match ein letztes Mal drehen und mit einer weiteren Auszeit für sich entscheiden (12:10).

Stand: 8:1, der erste Durchgang ist beendet, jeder Plankstadter hat einen Einzelsieg beigetragen, wer macht zu?

Die Spitzenspieler treffen aufeinander, Alex spielte den ersten Satz konzentriert, ist überlegen, gewinnt. Zu Beginn des Zweiten unterlaufen ihm einige leichte Fehler, Dandar steigert sich, bekommt Oberwasser, so geht der Satz dahin. Ab dem dritten Durchgang haben sich beide Spieler gefunden und das geordnete, sauber aufgebaute, auf Kombinationen begründete Spiel von Alex, steht dem wilden, auf den Vorhandtopspin zugeschnittenen Spiel von Dandar gegenüber. In diesem sehenswerten Ringen der Spielstile setzt sich Alex zweimal durch und macht so seinen eigenen aber auch den Sieg der Mannschaft fest.

Ein Paukenschlag, der auch heute, zwei Tage nach dem Spiel, noch nachhallt. Auch wenn Adelsheim zwischenzeitlich eine weitere Niederlage gegen St. Pius eingefahren hat, hat Plankstadt ein neues Niveau definiert. Ein Niveau, das vielleicht nicht in jedem Spiel gehalten werden kann, aber ein Niveau, auf das jeder Gegner gefasst sein muss, wenn er gegen Plankstadt antritt. Und wer hat an diesem Abend am meisten gearbeitet? Das war der Arnd! Unermüdlich hetzte er von Satzpause zu Satzpause, um den Spielern entscheidende Tipps zu geben. Hatte ich gesagt, es gäbe 7 Stammspieler? Sagen wir, es gibt 7+1.

Das nächste Heimspiel steigt nächsten Samstag, gegen Hockenheim/ Reilingen. Diese Mannschaft gab es in dieser Form im letzten Jahr noch nicht. Wir müssen uns wieder konzentriert vorbereiten, wenn wir etwas erreichen wollen. Was die Spieler von Hockenheim und Reilingen im Zusammenschluss leisten können, ist bislang noch unklar. Wir freuen uns auf das nächste Spiel, weil es interessant werden wird, aber auch, weil wir auf Freunde treffen!

T: Markus Kolb F+V: Jörg Gerkewitz

Von |2023-09-24T11:05:46+02:00So., 24.09.2023 |Berichte, Runde 2023/24|
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