Gerade einmal 120 Minuten benötigte die 1. Mannschaft der TSG Eintracht Plankstadt, um den nächsten Paukenschlag in der Verbandsliga zu setzen. Wie ein Sommergewitter brach es über den BJC Buchen herein, und die Gäste hatten keine Zeit, sich unter den besagten Bäumen Schutz zu suchen.
Aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalls unseres Kapitäns Alexander Wittmann und der Rückenprobleme von Turbo-Blocker Berger stellten wir die Doppel um. Gernot Müller stellte sich dankenswerterweise als Ersatzmann zur Verfügung und durfte gleich zusammen mit Alexander Krieger im Doppel eins spielen. Berger/Weiß und das eingespielte Doppel Pastler/Vierling bildeten die weiteren Kombinationen. Was zunächst wie eine Risiko-Variante aussah, entpuppte sich im Nachhinein als der erste Donnerschlag in einer einseitigen Verbandsliga-Partie.
Alex und Gernot traten gegen Koma/Müller an und kamen zunächst nicht richtig in Schwung. Doch gegen Ende des ersten Satzes harmonierten sie immer besser, Alex spielte variantenreich und Gernots Vorhand donnerte immer häufiger ins Ziel. Den Gegnern kam daraufhin kein Geistesblitz mehr, wie sie das stoppen könnten, und sie gratulierten artig zum 3:0 nach Sätzen für Plankstadt.
Nun waren Timo und Karsten an der Reihe, dem starken Einser-Doppel der Gäste mit Dörr und Joch ordentlich ein Donnerwetter zu verpassen. Das Spiel wogte hin und her: ein knapper erster Satz ging an Buchen, dann glichen wir aus, Buchen ging 2:1 in Führung und nach einem engen vierten Satz für Plankstadt musste der fünfte Satz die Entscheidung bringen. Timo und Karsten justierten ihr Visier neu, und ihre „Hagelkörner“ trafen nun immer mehr die Ecken und Kanten des Tisches. Am Ende gratulierten die klitschnassen Buchener nach einem 1:11 im fünften Satz.
Letzte Woche hatten Boris und Luca noch das Doppel eins aus Odenheim demontiert, und alle in der Halle dachten, das würde ein Spaziergang werden – vielleicht mit ein wenig Gegenwind. Aber als Favorit in ein Tischtennisspiel zu gehen, ist immer schwieriger, als Außenseiter zu sein. Boris und Luca fanden zunächst keinen Rhythmus, die Gegner Joch, Lukas/Schleißinger entschärften Lucas Monsteraufschläge, und Boris‘ Rückhand-Blitze schlugen eher in der hinteren Bande ein als auf dem Tisch. Es war ein schmaler Grat, doch im Zentrum des fünften Satzes spannten beide ihre Regenschirme auf, spielten mit mehr Rotation und sorgten erneut für ein 3:0 für Plankstadt nach den Doppeln.
Nun galt es, das von Witte im Vorbericht beschriebene Übergewicht auch in Zahlen auszudrücken: Alex trat gegen Dörr und Timo gegen Koma an. Mister Zuverlässig Alex beherrschte Dörr, ließ wenig zu, und die Gewitterfront aus Blockbällen und Gegenspins war zu mächtig für den tapferen Buchener. Ein klares, schnelles 3:0 brachte Plankstadt mit 4:0 in Führung. Das Aufeinandertreffen zwischen Timo und Koma versprach nach den Prognosen der Meteorologen ein längeres Unwetter, und so musste es auch Timo vorkommen: in den ersten beiden Sätzen war er immer dran, doch Koma setzte immer wieder krachende, grollende Vorhand-Topspins auf Timos Tischhälfte, und es stand nach knappen Sätzen 2:0 für Koma. Timo schüttelte sich, spielte im dritten Satz wie Thor, der Donnergott, und ließ seinen Vorhandhammer immer häufiger auf Koma niederprasseln. Koma wirkte benommen, taumelte und konnte sich trotz Handwechsel nicht mehr von Timos zunehmend aggressiven Attacken erholen. Ein sehr fairer Koma gratulierte Timo anschließend mit Anerkennung für diese Energieleistung. Plankstadt führte nun mit 5:0.
Die Buchener suchten Schutz bei den Plankstädter Eichen, doch wie man weiß, sollte man diese bei einem Unwetter lieber meiden. Boris und Karsten nahmen sich auch nicht viel Zeit für ihre Gegner, und die Joch-Brüder sahen sich einer Vielzahl von Niederschlägen auf ihrer Tischseite ausgesetzt. Jeweils drei schnelle Sätze sorgten für klare Verhältnisse und Plankstadt führte dank unserer Orkan-Mitte mit 7:0.
Nun konnte bereits unser hinteres Paarkreuz für ein schnelles Ende dieses Gewitters sorgen: Luca trat gegen Schleißinger an und Gernot gegen Müller. Luca spielte gewohnt variantenreich, und seine Aufschläge verursachten beim Gegner Schleißinger erhebliche Verschleißerscheinungen. Ratlos, wie man einer solchen Mixtur aus Schnitt und Überdrall begegnen sollte, stand Schleißinger meist im Nebel und fand keinen Knopf für die Scheinwerfer. Ein deutliches 3:0 sorgte für das 8:0 für Plankstadt.
Im Duell der Müllers sollte nun Gernot den (Mehl-) Sack zumachen. Doch der Buchener Müller war bestens vorbereitet und seine Regenkleidung schützte ihn vor Gernots graupelartigen Angriffen. Mit gutem Vorhand-Winkel setzte er immer wieder Akzente. Nur im dritten Satz konnte Gernot die Windmühle richtig ankurbeln, musste aber nach vier Sätzen dem besseren Müller des Tages gratulieren. Ein kurzer Sonnendurchbruch für Buchen, und es stand 8:1 für Plankstadt.
Alex gegen Koma sollte nun die Buchener erlösen, und es entwickelte sich ein abwechslungsreiches Spiel. Alex‘ Routine ließ Komas Angriffe schnell zu einem lauen Lüftchen werden, und so gewann Alex souverän mit 3:0. Das deutliche 9:1 für Plankstadt war besiegelt.
Der Platz an der Sonne ist der Lohn für zwei furiose Auftritte unserer 1. Mannschaft in der Verbandsliga. Das Zusammenspiel der Zuschauer und der Mannschaft in der Dr.-Erwin-SennHalle macht Plankstadt für jeden Gegner schwer einschätzbar und die Spiele zu echten donnernden Paukenschlägen. Es hat wieder viel Spaß gemacht, und am nächsten Samstag brauchen wir viele Plankstadter Zuschauer auf der Vogelstang, wenn es zum ersten Auswärtsspiel geht.
Der Abend klang fröhlich und feurig mit Chili con Carne aus, doch wo waren die Buchener? Sie traten fluchtartig die Rückreise an und suchten den Schutz ihrer gewohnten Umgebung.
T: Arnd von Conrady F+V Jörg Gerkewitz