Für unsere Helden der 1. Mannschaft ging es am gestrigen Sonntag in den O.K. Corral in die Bundesliga-Halle des ASC Grünwettersbach III zum Showdown.
Timo und Arnd packten ihre Planwagen, sammelten die Gang ein (Witte noch kurz aus Kerwe-City Sandhausen geholt) und fuhren nach Grünwettersbach.
Die Arena ist mit rotem Bundesliga-Boden ausgelegt, und Tische und Bälle stellten eine echte Auswärtshürde für die Plankstädter dar.
Es spielten die bisher so erfolgreichen Doppelkombinationen von Plankstadt gegen ebenfalls ungeschlagene Doppel des ASC, man war also gewarnt.
Alex „Doc“ Krieger und Timo „Du spielst den Ball an mir nicht vorbei“ Berger spielten gegen Rückel/Vogel, gewannen den ersten Satz klar, mussten im zweiten Satz jedoch immer mehr die Einschläge von Vogels Schrotflinten-Vorhand einstecken und den Ausgleich hinnehmen. Danach wurde es zu einem echten Duell, und Alex und Timo agierten immer zielgenauer. Egal ob Timos schusssichere Weste die Bälle abprallen ließ oder Alex den Vorhand-Schuss abfeuerte – man begann, Kontrolle über das Spiel zu gewinnen, und siegte folgerichtig 3:1 nach Sätzen.
Boris „Rückhandwaffe“ Pastler und Lucky Luca spielten nun gegen das ungeschlagene Doppel 1 Reis/Barth. Sie versuchten alles, gewannen auch den ein oder anderen Schusswechsel, aber am Ende ging das Duell mit 1:3 an Grünwettersbach und der neue Spielstand lautete 1:1.
Karsten „Bum, Bum“ Weiß und Alex „The Knife“ sollten nun im Doppel drei gegen Ghaffari/Weber die erneute Führung herbeiführen. Leider waren unsere Waffen nicht gut geölt und das Messer von Witte ein wenig unscharf, sodass man zum 1:3 gratulieren musste, und Plankstadt lag erstmals in dieser Saison nach Doppeln mit 1:2 hinten.
Timo trat nun gegen die Nummer 1 von Grünwettersbach, den ungeschlagenen Reis, an. Doch unverwundbar war dieser auf keinen Fall, und Timos sehr variable Schlagtechnik (Linkshänder-Sidespin oder Bratpfannen-Vorhandschuss) produzierte sehr viele Einschusslöcher im Spiel der gegnerischen Nummer 1. Auch, dass der „Doc“ Krieger Timos Spielgerät mit Kleber im Vorfeld geheilt hatte, sorgte für spektakuläre Ballwechsel, und das „Ah“ und „Oh“ im Grünwettersbacher Saloon wurde immer lauter (auch durch sehr laute, mitgereiste Plankstädter). Reis verarztete jedoch seine Wunden sehr schnell, machte immer mehr Druck auf Timo, setzte die Rückhand aus dem Hinterhalt ein und erspielte sich nach zwei gewonnenen Durchgängen in Folge beim 10:9 im 5. Satz einen Matchball. Doch nun warf Timo nochmals den Reiskocher an und punktete unter lautem Jubel 3 Mal in Folge und holte den Punkt nach Plankstadt. 2:2 war der neue Zwischenstand.
Alex wollte nun Barth denselben stutzen, tat sich aber mit den Spielbedingungen sehr schwer, arbeitete sehr hart, weil Barth immer wieder Rückhandgranaten in Richtung des Docs feuerte. Aber nach 3 Sätzen war die Rasur beendet, und der Doc entließ den Patienten mit 3:0 nach Sätzen für Plankstadt aus der Box. Neuer Spielstand 3:2 für Plankstadt. Es ging ins mittlere Paarkreuz, wo die Duelle Rückel gegen Karsten und Vogel gegen Boris auf der Main-Street anstanden. Rückel ist ein Revolverheld der alten Garde und besticht mit
seinem guten Auge und sehr druckvollem Spiel über dem Tisch. Karsten lag im ersten Satz schnell hinten, konnte dann jedoch sein Pferd umsatteln und sicherte sich Satz 1 auf der Ziellinie. Leider ließ sich der Recke Rückel davon nicht beeindrucken und setzte Karsten mit fies platzierten Bällen immer mehr unter Druck. Karsten fand keine Antworten mehr und wurde von Rückel hinter Gittern gesetzt. 3:1 für Sheriff Rückel und neuer Spielstand 3:3. Nun war es an Boris, gegen Vogel die Führung wieder zurückzuholen. In den ersten zwei
Sätzen machte Boris den Luis vogelfrei, legte immer wieder geschickte Aufschlaghinterhalte und schickte den armen Vogel gleich mehrmals in die Wüste. Dieser fand aber dort ein Wasserloch und wehrte sich in Satz 3 ganz erheblich. Boris, der so heißblütige, eiskalte Vollstrecker, vollendete dann aber doch zum 19:17 und 3:0 nach Sätzen. Mit seiner rechten Schwinge gratulierte der Vogel Boris zum Sieg und zum Geburtstag. Neuer Spielstand: 4:3 für Plankstadt.
Nun war es an Witte und Luca, die Führung auszubauen. Bei „The Knife“ gegen Ghaffari entwickelte sich ein nervenzerfetzender Abtausch, und man konnte nicht vorhersehen, in welche Richtung das Pendel schlagen würde. Witte holte sich Satz 1, verlor die nächsten zwei knapp, stach in Satz 4 mit der Rückhand erfolgreich zu und versuchte alles in Satz 5, um den Spielstand deutlicher zu gestalten. Doch im Showdown um High Noon ging der 5. Satz mit 11:9 an Ghaffari. Neuer Spielstand: 4:4.
Also richteten wir unsere Aufmerksamkeit gebannt auf Lucky Luca. Zum ersten Mal merkte man nun die bleihaltige Luft und die sehr angespannten Nerven bei Grünwettersbach. Bereits der 2. Aufschlag im ersten Satz von Luca wurde als falsch moniert, die Temperatur stieg an und es wurde hitzig-schwül in der Arena. Luca ließ sich aber nicht beirren, verwundete Weber weiter mit seinen Sargnagel-Aufschlägen und natürlich seinem Vorhandtop, den er schneller zieht als sein eigener Schatten. Weber durfte nach 3 Sätzen gefrustet von dannen reiten und Luca noch schnell die Aufschlaghand drücken. 5:4 für Plankstadt, Führung verwaltet.
Zurück ins vordere Paarkreuz, mit Alex gegen Reis und Timo gegen Barth. Und wer dachte, die Intensität hätte schon ihren Höhepunkt erreicht, sah sich erneut getäuscht. Alex hatte Reis im ersten Satz im Griff, doch es kostete bereits einige Körner, und so kam Reis in den Sätzen 2 und 3 vor allem mit dem Longline-Block zurück. Die Spielkugel ließ einfach keinen Gegentopspin zu (und dieser Ball heißt Prime???). Alex leckte kurz die Wunden und gewann Satz 4. Dann konnte er aber den Gegenattacken in Satz 5 kaum mehr ausweichen, lag 6:10 hinten, der Reisarm wurde schwerer, Alex schlich sich an und musste dann doch mit 9:11 im 5. Satz den Sieg und die Leistung des Gegners anerkennen.
Timo sollte nach seinem famosen Auftritt im ersten Einzel nun die Führung zurückholen. Doch Barth, ein wahrhaft finsterer Geselle, verdeckte den Ball beim Aufschlag und ließ sich auch nach Aufforderung auf keine Verhaltensänderung ein. Timo erkannte die Finten und Fallgruben zu spät und unterlag deutlich in 3 Sätzen. Führung verspielt und Grünwettersbach führte nun 6:5.
Nun galt es, nur nicht nachzulassen (wie uns per WhatsApp auch ca. 30 virtuelle Plankstädter Zuschauer bestätigten), und wir schickten Boris, den Gnadenlosen, los, um Rückel zu verhaften. Das Kopfgeld für Rückel, wie sich herausstellte, war zu hoch angesetzt, und Boris band ihn mit Aufschlagsknoten und dem Vorhandtop mühelos an sein Pferd und holte den Punkt nach Plankstadt. Erneuter Ausgleich: 6:6, und Karsten sollte nun den Vogel rupfen.
Allerdings hatte der im Wasserloch wohl Whiskey aufgefunden, spielte schwerelos auf, punktete immer wieder mit seiner Vorhandschwinge, und Karsten musste leider zum 0:3 selbige drücken. Wieder Rückstand: 6:7 für Grünwettersbach.
Die Temperatur in der Halle stieg, aber wir haben ja unseren Luca an Punkt 5. Gewohnt wohlgelaunt und konzentriert gab es im ersten Satz einen wahren Krimi. Nach deutlicher Überlänge entschied Luca diesen mit 20:18 für sich und führte Ghaffari in den nächsten zwei Sätzen um das Lagerfeuer, ließ nichts mehr anbrennen, und Plankstadt glich erneut zum 7:7 aus.
Witte sollte nun die Kohlen aus dem Feuer holen, doch leider war das Messer ein wenig stumpf. Hop Sing Weber hatte das bessere Kochbesteck in seiner Box und ließ Witte in 3 Sätzen keine Chance. Erstmals in dieser Saison mussten wir also mit einem Rückstand von 7:8 ins Schlussdoppel.
Zum absoluten Showdown bereit, stellten sich Alex und Timo dem ebenfalls ungeschlagenen Doppel Reis/Barth entgegen. Doch die Waffen waren noch nicht geölt. Man kämpfte, zwang den Gegner in die Verlängerung, um den Satz dann doch 17:19 unglücklich abzugeben.
Lamentieren nützte nichts, obwohl Barth lustig weiter falsche Aufschläge machte und dies auch gar nicht einsah. Alex und Timo zogen sich kugelsichere Westen an, justierten das Visier neu, und es kam zu Ballwechseln der Extraklasse. Diesmal waren die Rollen in unserem Spitzendoppel ein wenig vertauscht. Alex arbeitete, bereitete glänzend vor, und Timo schloss mit dem Bratpfannen-Vorhandschuss die Punkte ab. Nach einem kurzen
Freudeausbruch von Barth bei einem Fehlaufschlag von Alex kochte das Blut erneut sehr hoch und die Situation drohte zu eskalieren. Bei einer 2:1-Satzführung und 12:11 für Alex/Timo sammelten sich die beiden in einer Auszeit und beendeten die Grünwettersbacher Siegeshoffnungen mit einer dosierten Attacke zum von den Plankstädter Fans umjubelten 3:1-Sieg und einem verdienten 8:8-Unentschieden. Auf Seiten der Grünwettersbacher flogen nun Heubüschel durch die Halle.
Fazit: Ein unglaubliches Spiel unserer Westernhelden und wahrlich nichts für schwache Nerven. Rund 40 Zuschauer (10 direkt im Saloon und 30 virtuell) erlebten ein dramatisches Spiel mit Gänsehaut-Garantie. Es macht so viel Spaß, der Mannschaft zuzuschauen, weil jeder alles, was er an diesem Tag zur Verfügung hat, in den Ring wirft. Gegen 19:40 Uhr verließen wir die Geisterstadt Grünwettersbach und schlossen mit einem Barbecue im Oftersheimer Artemis den Showdown und Boris‘ Geburtstag würdig ab. Nächsten Samstag ist wieder Heimspieltag, und das nächste Spektakel erwartet uns gegen den FC Lohrbach um 17:00 Uhr in der Senn-Halle. Also sattelt alle die Pferde und unterstützt unsere Mannschaft mit lautem „Yippie yaaah!“
T: Arnd von Conrady F: Jörg Gerkewitz