Am gestrigen Samstag trat unsere 1. Herrenmannschaft zum mit Spannung erwarteten Verbandsligaspiel in Heidelberg an. Speziell die Heidelberger Parkhausbetreiber hatten ihre Freude daran, da zahlreiche Plankstädter Fans unsere Männer unterstützten und nach über 3 Stunden zurück zu ihren Autos kamen.
Aber nun zum Spielverlauf, da uns Boris Pastler verletzungsbedingt nicht zur Verfügung stand, rückte erneut Robin Maier in die Mannschaft und bildete mit Alexander Krieger unser Doppel 2. Auf Doppel 1 stellten wir Timo Berger/ Maurice Engel, die sich in ihrer Begegnung Zhou/Roth gegenübersahen. Gleich von Beginn an entwickelte sich ein extrem hochklassiges Spiel und Timo und Maurice ergänzten sich perfekt. Spinnige Eröffnung durch Maurice und Bratpfannenschuss von Timo sorgten für sehenswürdige Punkte. Aber der Gegner war stark, Satz eins ging klar nach Plankstadt (11:3), die Sätze 2 und 3 (8:11, 10:12) knapp an Heidelberg. Doch Timo und Maurice kämpften sich zurück, jetzt war es an Timo mit weichen Berger-Vorhand-Bananen die Punkte vorzubereiten und Maurice schloss gnadenlos ab. Ein enger 4.Satz (12:10) und ein dramatischer, gigantischer 5. Satz (11:9) sicherten uns den ersten Punkt in der finsteren Heidelberger Halle.
Alex und Robin kamen sehr gut ins Spiel gegen König und Nowicki. Die ersten 2 Sätze behielten sie stets die Kontrolle und durch geschickte Rotationsvarianten in Auf- und Rückschlag gingen diese nach Plankstadt. (11:9, 11:7). Es schien alles auf eine klare Sache hinauszulaufen, doch so ist Tischtennis nun mal nicht. Die tapferen Heidelberger kämpften sich zurück, besonders Alex bekam Probleme mit dem Ball und dem leichten Stehenbleiben, er konnte daraufhin nur noch passiv agieren, aber das reichte halt nicht. Immer mehr Vorteile erspielten sich König/Nowicki und konnten folgerichtig das Spiel noch 3:2 für sich entscheiden. Die ersten beiden Doppel dauerten sage und schreibe 45 Minuten und der Spielstand lautete 1:1.
Im vorderen Paarkreuz traf Timo (der für Boris nach oben rutsche) auf König. Hier wurde Tischtennis vom Feinsten geboten, Timo hat mit dem Tibhar- Ball keine Probleme und man munkelt, dass dieser nach ihm benannt wurde (Timos Ball). Allerdings ist König ein sehr starker Spieler und nach dem ersten sehr deutlichen Satz von Timo (11:5), drehte dieser das Spiel und führte plötzlich mit 2:1 nach Sätzen (11:13, 7:11). Timo kämpfte, besonders habe ich mich über die positive Körpersprache gefreut und auch ein Choley hallte durch die dunkle Halle. Satz 4 war ein Fingernagelbeißer und ging mit 12:10 an Timo. Im fünften Satz gehorchte ihm dann sein Ball wieder komplett und wir bejubelten ein 11:5 ein 3:2 nach Sätzen und die erneute Plankstadter Führung mit 2:1.
Nun sollte Alex gegen Zhou die Führung ausbauen. Aber irgendwie waren das nicht Alex Spielbedingungen, nichts ging leicht von der Hand, der Gegner spielte stark und Alex lag 6:10 in Satz 1 zurück. Nur über den Willen drehte er diesen noch, mit spektakulären Defensivaktionen und Gegenschüssen auf Vor- und Rückhand (12:10). Doch Zhou schüttelte sich kurz, war anscheinend nicht beeindruckt und holte sich Satz 2 mit 11:7 zum Satzausgleich. Nun war es wieder an Alex das Spielgeschehen an sich zu ziehen, Satz 3 ging dann mit 11:8 nach Plankstadt. Für die Zuschauer war klar der Alex macht
nun in Satz 4 alles klar, doch Zhou hatte andere Pläne, wehrte Matchbälle ab und begab sich mit 11:13 in Satz 5. Ein Trikotwechsel machte nun den müden Krieger wieder munter. Satz 5 war alles unter Kontrolle, Alex zog davon und nun spielte nur noch einer, ein deutlicher 5. Satz (11:3) bescherte uns die erhoffte Führung mit 3:1 auf dem Scoreboard.
Nun ging es ins hintere Paarkreuz mit Robin gegen Roth und Maurice gegen Nowicki. Robin begann gut, zeigte einige sehenswerte Vorhand-Topspins und Aufschlagvarianten, allerdings ist Roth sehr unangenehm zu spielen. Er spielt den Ball fast immer mit der Vorhand (gute Beine) und es ist schwer zu erkennen, wieviel Spin in dem Ball ist, mal löffelt er, mal zieht er den Ball die Linie entlang. Kurzum Robin gab alles, musste aber anerkennend Roth zum am Ende klaren 3:0 gratulieren (8:11, 3:11, 8:11). Neuer Spielstand 3:2 für Plankstadt.
Maurice wollte gegen Nowicki nun die Führung wieder ausbauen. Mit skapellartigen Vorhandschnittbällen im Rückspiel oder Bananenflips mit der Rückhand stellte er Nowicki in den ersten 2 Sätzen vor unlösbare Aufgaben (11:4, 11:5). Aber Maurice (wie Boris übrigens auch) hat meist einen etwas schlechteren Satz dabei, demzufolge ging Satz 3 mit 7:11 an Nowicki. Nur um ihn dann in Satz 4 wieder komplett in die Schranken zu weisen. Maurice wirkte extrem spritzig, schnell und sicher und dominierte Nowicki erneut mit 11:4. Ein ungefährdetes 3:1 und die Führung für Plankstadt ausgebaut auf 4:2.
König gegen Alex und Zhou gegen Timo stand nun auf dem Programm. Bei Alex schien der Trikotwechsel verpufft und König spielte stark auf Alex offensive Bälle. Alex bekam einfach nicht genug Rotation auf die Tibhar-Kugel und König konnte immer wieder seinen gefährlichen Block oder Gegentopspin anbringen. So lag Alex mit 0:2 nach Sätzen hinten (9:11, 3:11). Immer wieder erfolgte der fragende Blick nach draußen, weil er echt ein wenig ratlos war. Taktikumstellung, weniger offensive Bälle, mit passivem Spiel König zur Eröffnung zwingen und dann selbst hart dagegen spielen. Und es funktionierte, Alex holte sich einen umkämpften Satz 3 mit 12:10. Lag in Satz 4 dann 6:8 zurück und Robin nahm ein Super-Timeout und Alex in der Folge die Kontrolle. 5 Punkte am Stück und Satz 4 ging nach Plankstadt (11:8). Satz 5 war nun vor allen Dingen auch ein Nervenspiel und ein Mal mehr bemerkenswert ist die Eigenschaft von Alex sich quälen zu können. Es war nicht sein bestes Tischtennis, aber er stemmte sich gegen die schlechten Spielbedingungen und holte sich den entscheidenden Satz mit 11:8.
Plankstadt führte nun 5:2.
Was für schlechte Spielbedingungen fragte sich nun Timo. Gegen Zhou empfand dieser es eher so. Timo blühte auf, setzte Zhou immer wieder spinnig unter Druck und schloss, dann mit brutalen Vorhandbällen oder mit seinem Superblock ab. Zhou sehnte sich das Ende herbei und Timo erfüllte diesen Wunsch sehr gerne. 3:0 für Timo (11.8, 11:4, 11:9) und ein Mal mehr überzeugend vom Man of the Match den Sieg nach Plankstadt geholt. Denn nun führten wir uneinholbar mit 6:2.
Das neue Vierer- System sieht nun vor, dass die letzten Partien auch noch gespielt werden. So sah sich Maurice Roth gegenüber und Robin bekam es mit Nowicki zu tun.
Maurice spielte auch in diesem Spiel sehr stark, attackierte mit Vor- und Rückhand und entschied Satz 1 mit 11:8 für sich. Roth kämpfte in Satz 2 und es gelang ihm in tollen Ballwechsel diesen deutlich für sich zu entscheiden (4:11). In Satz 3 war nun wieder Maurice dran und ein deutliches 11:6 brachte die 2:1 Satzführung. In Satz 4 hatte Roth sehr viele Netzroller (so viele waren es gar nicht, da er sich aber für jeden mindestens 3- mal entschuldigt, kommt es einem als Zuschauer so vor) und gewann diesen knapp (9:11). Satz 5 musste entscheiden und hier ist auch ein wenig das Problem des neuen Systems. Maurice wollte zwar gewinnen, aber der Sieg stand halt schon fest. Ein ganz kleiner Verlust an Anspannung und Konzentration reichte hier schon zur Entscheidung zu Gunsten von Roth (7:11). Heidelberg verkürzte auf 3:6.
Ähnlich ging es Robin gegen Nowicki, ein erster starker Satz von Robin und ein verdientes 11:8, danach auf der schlechteren Seite des Tisches (im Stevie Wonder- Style) sehr wenig Bälle getroffen (4:11). Dann ein ausgeglichener Satz 3, den er unglücklich 9:11 abgab und letztendlich keine reelle Chance mehr in Satz 4 (3:11). Und damit eine weitere Ergebnisverkürzung für Heidelberg zum Endstand von 6:4 für Plankstadt.
Fazit: Zitat Forrest Gump: Wenn dir die Welt Zitronen (oder Bananen ) gibt, musst Du Limonade daraus machen. Unsere Männer haben diese schwere Aufgabe mit Hingebung, Kampfgeist und als Team gemeistert. Die zahlreichen Plankstadter Fans sorgten für annähernde Heimspielatmosphäre und zahlten anschließend freudig ihre Parkgebühren, weil dieses 3 – stündige Tischtennis Match alles hatte, was das Herz begehrt. Und nächsten Sonntag geht es weiter (diesmal mit Free-Parking) in der Festung Dr. Erwin – Senn – Halle um 11:00 Uhr gegen nicht zu unterschätzende Käfertaler. Auch hier freut sich die Mannschaft auf rege Unterstützung unser Super-Hooligans.
Fröhlich winkt Arnd von Conrady
T: Arnd von Conrady F: Andreas Moosbrugger